Experteninterview: Wie gestalte ich das perfekte Homeoffice?

CUBE: Was ist beim Gestalten eines Gästezimmers mit Arbeitsplatz zu beachten?

Iris Leibkutsch: Gäste möchten sich willkommen fühlen, in einem für sie reservierten Raum. Er sollte einladend wirken und keine Abstellkammer für Möbel sein, die sonst keinen Platz finden. Um Arbeit und Schlafen zu trennen, kann man bei Bedarf einen Paravent aufstellen.

Wie gelingt es, ein Homeoffice clever in ein vorhandenes Gästezimmer zu integrieren?

Iris Leibkutsch: Beide Bereiche sollten aus einem Guss sein. Das kann heißen, dass alles modern und geradlinig ist. Das kann aber auch ein antikes Bett mit einem puristischen Schreibtisch bedeuten. Kontraste können sich durchaus anziehen. Wichtig ist eine Klammer, etwa durch Farbe. Wer wenig Platz hat, wählt einen wandhängenden Klapp-Schreibtisch.

Haben Sie eine Lösung für den Spagat zwischen Wohnlichkeit und Arbeitsatmosphäre?

Iris Leibkutsch: Licht! Am Arbeitsplatz empfehle ich eine helle Funktionsleuchte, am Gästebett hingegen lieber eine Tischleuchte auf einem Beistellmöbel. Für zusätzliches Licht könnten Steh- und weitere Tischleuchten eingesetzt werden. Je mehr Lichtquellen ein Raum hat, desto mehr Atmosphäre kann entstehen. Eine Deckenleuchte braucht es dann vielleicht gar nicht.

Wie steht es mit Farben und Textilien?

Iris Leibkutsch:Die Wandfarbe hängt von den Sonnen- und Lichtverhältnissen ab. Dunklen Räumen schmeicheln warme Farben wie Sand oder Creme. In hellen können leichte Blau- oder Grüntöne die Frische verstärken. Schön ist, wenn die Fenster durch ein Faltrollo oder Vorhänge textil gestaltet sind. Falls ein Sonnen- oder Lichtschutz für den Arbeitsplatz nötig ist, bieten sich Jalousien oder Plissees an.

Nach welchen Kriterien würden Sie die Möbel wählen?

Iris Leibkutsch: Sie sollten praktisch sein und Stil haben. Gäste benötigen Ablagemöglichkeiten. Platzieren Sie ein Regal, Körbe, Wandhaken oder einen klassischen Kofferständer. Ein Klappsofa sollte einfach zu handhaben und mit einem Lattenrost ausgestattet sein.

Frau Leibkutsch, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Quelle Interview mit Iris Leibkutsch in: Cube Magazine, Ausgabe 03/20, S. 63.