Die Anforderungen an Hersteller, Lieferanten und Händler von Büromöbeln sind enorm gestiegen. Produktions- und Lieferprozesse müssen noch flexibler, dezentraler und vernetzter organisiert werden, ohne dabei an Effizienz und Qualität einzubüßen. Gleichzeitig gilt es, zukünftige Trends frühzeitig zu erkennen, um dann entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Eine große Herausforderung, die Karla Aßmann, die das Familienunternehmen als Geschäftsführerin in vierter Generation leitet, mit ihrem Team meistert: „Als einer der führenden Büromöbelhersteller in Europa ist es unser Anspruch, kontinuierlich innovative Lösungen zu finden und im Markt zu etablieren. Nur so können wir auf unseren bisherigen Erfolgen aufbauen. Nehmen wir das Beispiel ASSMANN 4ROOMS: Mit unseren Dienstleistungen und Services begleiten wir unsere Kunden von der ersten Idee bis hin zur Realisierung zukunftsfähiger Arbeitswelten, in denen Menschen gerne arbeiten und sich wohlfühlen. Wir tragen damit einen Teil dazu bei, ansprechende Arbeitsumgebungen für zahlreiche Arbeitnehmer zu schaffen.“ Die Unternehmerin weiß, wovon sie spricht. Schließlich hat ASSMANN in der jüngeren Vergangenheit einen umfassenden Change-Prozess durchlebt: „Wir haben uns Schritt für Schritt vom klassischen Büromöbelhersteller zum Vollsortimenter entwickelt, der heute schon für die nächste Generation wirtschaftet. Dass uns dieser Umbruch gelingt, ist eine Leistung, zu der auch unsere Kooperationspartner viel beitragen.“
Direkte Kommunikation, schnelle Lösungen
Dazu zählt auch die Gohs GmbH mit Sitz in Ribnitz-Damgarten, die in den letzten Jahren ebenfalls eine Zeit des Wandels durchlebt hat. Unter der Leitung von Andreas Gohs, der das Unternehmen zusammen mit seiner Frau in zweiter Generation führt, hat sich der Fachhandelsbetrieb zum ganzheitlichen Anbieter für Büroausstattung gewandelt. „Angefangen beim Bleistift bis zur vollständigen Einrichtung bieten wir die komplette Produktpalette sowie zahlreiche Dienstleistungen aus einer Hand. Das Thema Qualität genießt dabei einen hohen Stellenwert. Unsere Berater sind als Quality Office Consultants ausgebildet und beraten unsere Kundschaft kompetent“, erklärt Andreas Gohs das Portfolio des Unternehmens. Qualifizierte Beratung ist aber nur eine von vielen Gemeinsamkeiten, die sein Unternehmen mit ASSMANN verbinden. „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Melle, da sie immer auf Augenhöhe stattfindet und die Interessen beider Seiten berücksichtigt. Das war schon bei Dirk Aßmann so und wird auch von Karla weiter gepflegt“, sagt Andreas Gohs, der vor allem den direkten Kontakt und die schnellen Reaktionen samt anschließender Prozessoptimierung schätzt. „Beispielsweise haben wir durch die gemeinsame Analyse unserer Lieferprozesse eine Optimierung vornehmen können – mit dem Ergebnis, dass heute circa zwei Lkw-Fuhren pro Woche eingespart werden können. Davon profitieren nicht nur wir als Partner, sondern auch die Umwelt.“
Öffentliche Auftraggeber müssen mitgehen
Das Thema Nachhaltigkeit liegt beiden Geschäftsführern am Herzen. „Mein Vater hat als Geschäftsführer wichtige Meilensteine im Unternehmen gesetzt. Daran möchte ich anknüpfen und unsere Vorreiterrolle bei dem wichtigen Thema Nachhaltigkeit behaupten. Dies geht aber nur im Verbund mit unseren Netzwerkpartnern, die dabei eine entscheidende Rolle spielen“, setzt Karla Aßmann auf das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure, wohl wissend, dass es an anderen Stellen nach wie vor Steigerungsmöglichkeiten gibt. Dies gelte insbesondere für Ausschreibungen von öffentlichen Auftraggebern. „Aktuelle Studien zeigen, dass Nachhaltigkeitsaspekte nur einen geringen Einfluss auf die Entscheidungsfindung haben, lediglich drei bis fünf Prozent der Auswahlkriterien beziehen sich auf Nachhaltigkeit. Ausschlaggebender Faktor bleibt der Preis. Hier würde ich mir ein Umdenken wünschen, das dazu führt, dass nachhaltige Konzepte viel stärker als bisher berücksichtigt werden.“ Ein Anliegen, das auch von den Endkunden favorisiert wird, stellt Andreas Gohs fest: „Immer mehr Abnehmer fragen Entsorgungs- und Verwertungskonzepte an. Hier gibt es ein großes Interesse im Markt, das wir als Büromöbelindustrie berücksichtigen müssen. Das tun wir, indem wir die Entsorgung selbst übernehmen und die nicht mehr brauchbaren Möbel in ihre Bestandteile zerlegen, um sie dann sortenrein verwerten zu lassen. Aber natürlich gibt es auch noch Luft nach oben.“ Daher ist es dem Objektplaner wichtig, Prozesse und Abläufe immer wieder zu hinterfragen, um dieses wichtige Thema greifbar zu machen. Andreas Gohs setzt auch für die Zukunft auf die konstruktive Zusammenarbeit mit ASSMANN: „Am wirksamsten sind solche Maßnahmen immer im Zusammenspiel aller Beteiligten. Daher bin ich froh, einen Partner wie ASSMANN an meiner Seite zu haben, der auf Kooperation und Miteinander setzt. So können wir konkrete nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen schaffen.“
Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Melle, da sie immer auf Augenhöhe stattfindet.
Geschäftsverhalten – unsere Ergebnisse im Detail
Wertschöpfung
2023 erwirtschaftete ASSMANN einen Umsatz von 150 Millionen Euro und verzeichnete damit ein leichtes Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr (+1,6 Prozent). Die Wertschöpfung und die Eigenkapitalquote lagen auf einem vergleichbaren Niveau wie im Jahr 2022. Die Investitionssumme ist mit 7,7 Millionen Euro aufgrund des Baus eines Logistikzentrums am Standort Melle-Westerhausen deutlich gestiegen, die Eigenkapitalquote ist dennoch mit über 75 Prozent auf einem hohen Niveau. ASSMANN hat im Jahr 2023 Zuwendungen aus der öffentlichen Hand zu geringen Beträgen, beispielsweise für Klimaeffizienzprojekte, erhalten.
Wir leben soziale Verantwortung
Als gesellschaftlich verantwortliches Unternehmen engagieren wir uns für eine Vielzahl von sozialen Projekten und Initiativen in unserer Region. Beispielsweise arbeiten wir mit den Ledder Werkstätten zusammen, einer diakonischen Einrichtung, die Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen in ein lebenswertes Arbeits- und Lebensumfeld integriert. Deren Mitarbeitende unterstützen uns vorrangig bei leichten Konfektionierungsarbeiten.
Weitere gemeinnützige Vereine und Forschungseinrichtungen wie die staatlich anerkannten Blindenwerkstätten, die Kirchengemeinde Oldendorf, das Deutsche Rote Kreuz, verschiedene Fördervereine und die Berufsakademie Melle unterstützen wir regional und überregional mit Geld- und Sachaufwendungen.
Zudem liegt ein besonderes Augenmerk auf der Sportart Fußball. Wir verfügen nicht nur über eine aktive Werksfußballmannschaft, die ihre Siegprämien stets gemeinnützigen Zwecken spendet, sondern engagieren uns als Sponsor und Partner des TSV Westerhausen, des SC Melle 03 und des VfL Osnabrück auch für Fußballvereine aus der Region. Die Wahrnehmung von sozialer und damit nachhaltiger Verantwortung ist hier ebenso unsere Mission wie bei unserem Engagement für die in Halle (Westfalen) stattfindenden TERRA WORTMANN OPEN.
ASSMANN Compliance
Im Umgang mit unseren Mitarbeitenden und Lieferanten bekennen wir uns zu den Grund- und Menschenrechten, wie sie im deutschen Grundgesetz, im Vertrag über die Europäische Union und in der Charta der Vereinten Nationen kodifiziert sind, sowie zu den ILO-Kernarbeitsnormen. Diskriminierung aus Gründen der Herkunft, des Geschlechts, der Religion, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität lehnen wir ebenso strikt ab wie Benachteiligungen, die gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßen. Im Berichtszeitraum wurden keine Diskriminierungsfälle bei ASSMANN bekannt.
Unsere Verbandsarbeit erfolgt ausschließlich auf fachlicher und branchenspezifischer Ebene. Wir betreiben weder politische Lobbyarbeit noch tätigen wir Zuwendungen an politische Parteien oder Politiker. Klagen wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens sahen wir uns bisher nicht ausgesetzt. Unser Lieferantennetzwerk beschränkt sich auf Betriebe, die ebenso wie wir nach den OECD-Standards und -Leitlinien handeln. Wir verfolgen keine Geschäftstätigkeit mit dem Risiko der Verletzung von Menschenrechten oder der Versammlungsfreiheit. Gemäß unserem Nachhaltigkeitsleitbild lehnen wir jede Art von Korruption ab. Bis heute wurde bei ASSMANN nicht in Korruptionsvorfällen ermittelt. Um weiterhin Rechtskonformität sicherzustellen, werden wir uns in Zukunft mit Antikorruptionsrichtlinien und einem Konzept zur Risikoermittlung und Schulung beschäftigen.
Wir achten bei der Bereitstellung unserer Produktinformationen und der Bewerbung unserer Produkte alle in Deutschland und der Europäischen Union geltenden Gesetze – dies ist integraler Bestandteil des bei ASSMANN geltenden Nachhaltigkeitsleitbildes und der Unternehmenspolitik. Da unsere Produkte in den unterschiedlichsten Unternehmen und Institutionen zum Einsatz kommen, genießt Vertraulichkeit höchste Priorität. Durch die Einschaltung eines externen Datenschutzbeauftragten, der auch bei der Beschaffung neuer Software zur Verarbeitung personengebundener Daten hinzugezogen wird, ist die Unternehmensorganisation von ASSMANN darauf ausgerichtet, Kundendaten vor Verlust und Missbrauch zu schützen. Bis heute haben uns noch keine Beschwerden wegen Verletzung beziehungsweise Verlusts von Kundendaten erreicht. In einem jährlich stattfindenden „Legal Compliance Audit“ überprüft ein externer Berater gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsbeauftragten, ob umweltrelevante und arbeitsschutzrechtliche Gesetze und Verordnungen eingehalten werden.
Eine Datenbank aller gesetzlichen Regelwerke wird regelmäßig aktualisiert und mit den betrieblichen Gegebenheiten auf Anwendbarkeit abgeglichen. Abweichungen werden systematisch erfasst, bewertet und bei Bedarf korrigiert. Durch die Teilnahme an den Managementsystemen ISO 9001, ISO 14001 und ISO 50001 werden diese Verfahren nochmals durch externe zugelassene Gutachter geprüft und validiert. Im Berichtszeitraum wurden keine Bußgelder sowie keine nicht monetären Strafen im Zusammenhang mit der Gesetzgebung verhängt. Im Berichtszeitraum sind weder in Bezug auf Menschenrechte oder soziale Aspekte noch hinsichtlich umweltrelevanter Kriterien Beschwerden oder kritische Anliegen seitens der Stakeholder eingegangen. Eine einheitliche Vergütung für marktgerechte und faire Bezahlung ist bei ASSMANN etabliert. Mit Ausnahme leitender Angestellter und einiger hoch spezialisierter Fachkräfte mit besonders relevantem Verantwortungsbereich fallen alle Mitarbeitenden unter Kollektivvereinbarungen. Das betrifft etwa 75 Prozent der Mitarbeitenden, deren Entlohnung nach Haustarifvertrag und den darin vereinbarten Lohn- und Gehaltsgruppen erfolgt. Dabei wird grundsätzlich weder nach Geschlecht noch nach Alter unterschieden. Befristet Beschäftigte werden ebenfalls nach der Kollektivvereinbarung entlohnt und haben die gleichen Ansprüche auf betriebliche Zusatzleistungen. Allen Mitarbeitenden steht nach einer Betriebszugehörigkeit von 24 Monaten eine arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge zur Verfügung. Außertariflich Angestellte haben ein individuelles Entgelt, das sich aus fixen und variablen Bausteinen zusammensetzt. Die variablen Anteile sind an die Unternehmensstrategie gekoppelt. Alle Mitarbeitenden erhalten monatlich eine Prämie, die an die Erreichung strategischer Unternehmensziele gekoppelt ist. Die betrieblichen Lohn- und Gehaltssysteme orientieren sich an der Entwicklung des Lohnniveaus der Region und werden regelmäßig neu verhandelt und angepasst. Der geschäftsführende Gesellschafter als oberstes Kontrollorgan genehmigt die Löhne und Gehälter in letzter Instanz. Bei wesentlichen betrieblichen Veränderungen informieren wir Arbeitnehmende und ihre Vertreter möglichst schnell, spätestens jedoch innerhalb der gesetzlichen und tarifvertraglichen Fristen.