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Kantenabfälle wieder in den Kreislauf führen

In Kooperation mit unserem Lieferanten für Kantenmaterial, der REHAU Industries SE & Co. KG, führen wir im Rahmen des Programms „REHAU ReTurn” Abfälle aus Polypropylen (PP) zurück in den Werkstoffkreislauf.

Eine nachhaltige Möbelproduktion beginnt für uns bereits mit der verantwortungsbewussten Auswahl der genutzten Holzwerkstoffe. Die Rückführung und das Recycling der Produktionsreste unseres Kantenmaterials leistet einen weiteren Beitrag, um die Kreislauffähigkeit unserer Büromöbel zu gewährleisten. Durch dieses System vermeiden wir etwa fünf Tonnen Restmüll pro Jahr. Das Polypropylen wird stattdessen als Recyclingmaterial wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt.

 

Warum Kantenmaterial überhaupt Abfall erzeugt

Kantenbänder versiegeln die Schnittkanten von Spanplatten und schützen sie so beispielsweise vor dem Eindringen von Feuchtigkeit. Die Bänder verleihen Tischplatten, Schrankelementen und vielen weiteren Möbelteilen darüber hinaus einen optischen Feinschliff und sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

Produktionsbedingt können die Kantenabfälle in mehreren Prozessschritten entstehen. Einerseits bleiben bei Einführung in die Maschinen Restlängen der Kantenbänder bestehen. Andererseits wird beim Anbringen der Kante immer ein Qualitätssicherungsabstand eingehalten –das überstehende Material wird nachträglich gekürzt. Darüber hinaus entstehen Ziehklingenspäne, wenn die Höhe der Kantenbänder an die Materialstärke der verarbeiteten Spanplatte angepasst wird.

 

Sortenreine Rückführung – für echtes Recycling

Für ein hochwertiges Recycling ist es entscheidend, dass die bei ASSMANN anfallenden PP-Kantenreste zunächst sortenrein gesammelt werden. Anschließend werden sie mithilfe einer Presse von REHAU verdichtet. Dadurch wird Platz gespart, der CO₂-Ausstoß beim Transport reduziert und der Rückführungsprozess deutlich nachhaltiger gestaltet. Das verdichtete Material wird etwa zweimal pro Jahr zu einem von REHAU beauftragten Recycler gebracht, wo es eingeschmolzen, regranuliert und wieder dem Materialkreislauf zugeführt wird.

 

Ziel: Kantenbänder aus 100 % recyceltem Material

Unser Ziel ist es, gemeinsam ein Kantenband herzustellen, das zu 100 % aus Produktionsresten von ASSMANN besteht. Da die gesammelten Reste viele verschiedene Farben enthalten, ergibt sich beim Einschmelzen ein gemischter Farbton, meist ein Grau oder Braun (siehe Abbildung). Helle Farben wie das bei unseren Kunden stark nachgefragte Weiß lassen sich daraus nicht gewinnen. Die Einsatzmöglichkeiten der recycelten Reste sind daher aktuell noch eingeschränkt, denn viele Kunden bevorzugen farblich exakt abgestimmte Kanten. Derzeit testen wir, wie zuverlässig sich spezifische, gut kombinierbare, dunklere Farbtöne reproduzieren lassen.

 

Post-Industrial Recycling: Was bedeutet das?

Aber handelt es sich überhaupt um eine Recyclingkante, wenn das Produkt noch nicht beim Endkunden im Einsatz war?

In der Kreislaufwirtschaft unterscheiden wir an dieser Stelle zwischen:

  • Post-Consumer-Recycling: Materialien, die nach der Nutzung durch Kunden zurückgeführt werden (z. B. Altpapier oder ausgediente Spanplatten).
  • Post-Industrial- bzw. Pre-Consumer-Recycling: Produktionsreste, die bereits im Fertigungsprozess entstehen – wie unsere Kantenabfälle.

Das von uns zurückgeführte Material zählt somit zu den Post-Industrial-Recyclingmaterialien. Auch wenn es noch nicht im Gebrauch war, trägt es wesentlich zur Ressourcenschonung bei und ist ein wichtiger Baustein in unserem Nachhaltigkeitsengagement.

 

Fazit

Mit REHAU ReTurn betrachten wir Produktionsabfälle nicht als Verlust, sondern als wertvolle Ressource. Durch sortenreine Rückführung und innovative Materialverarbeitung stärken wir die Kreislaufwirtschaft und gestalten gemeinsam mit unseren Partnern eine nachhaltigere Möbelproduktion.